Referenzprojekt

Optimierung eines CFK-Heckflügels für britischen Sportwagen

Entwicklung einer Leichtbau-Carbon Variante mit sehr hoher Steifigkeit bei sehr geringem Gewicht und ausreichender Festigkeit

Sehr gute Maßhal­tig­keit des Heck­flü­gels und Inte­gra­tion in das gesamte aero­dy­na­mi­sche Konzept des Sport­wa­gens führte zum Errei­chen der gefor­derten Leis­tungs­daten.

Die Aufga­ben­stel­lung 

Ein deut­scher Auto­mo­bil­zu­lie­ferer beauf­tragte uns mit der Entwick­lung eines Heck­flü­gels für die Perfor­mance-Version eines briti­schen Roadsters. Diese Leichtbau-Carbon Vari­ante sollte bei sehr hoher Stei­fig­keit und sehr geringem Gewicht noch ausrei­chend Festig­keit aufweisen. Zudem sollte sie sich perfekt in das aero­dy­na­mi­sche Konzept dieses Sport­wa­gens einfügen, um die Gesamt­per­for­mance zu gewähr­leisten. Der Lagen­aufbau sowie etwaige innere Aufbauten waren zu Projekt­be­ginn unbe­kannt und sollten von ar engi­neers bestimmt werden. 

Die Heraus­for­de­rungen und Lösungen im Detail 

  • Hohe Quali­täts­an­for­de­rungen an die Opti­mie­rung aber auch Ferti­gungs­pla­nung für dieses Bauteil, da die Maßhal­tig­keit bei umströmten Bauteilen, die einen rele­vanten Beitrag zur Gesamt­per­for­mance liefern, sehr gut sein muss. Das ist die entschei­dende Voraus­set­zung dafür, dass die hohen Leis­tungs­daten erreicht werden können. 
  • Die Gesamt­struktur des Flügels mitsamt Aufnahme am Chassis sollte 4,5 kg nicht über­schreiten. 
  • Der Flügel sollte zudem eine hohe Eigen­fre­quenz (über 40 Hz) errei­chen, um ein Flat­tern der Struktur zu verhin­dern. 
  • Dieses Bauteil sollte als Hohl­struktur aus Faser­ver­bund­la­minat ausge­führt werden. 
  • Die Innen­struktur und der Lagen­aufbau für den Flügel waren zu ermit­teln. 
  • Außerdem galt es, einer hohen Beschleu­ni­gung im Falle eines Fron­tal­crashs zu wider­stehen. 
  • Wie schon gesagt, waren die Gewichts­an­for­de­rungen sehr hoch, so dass extremer Leichtbau notwendig war. Es sollte die beste Stei­fig­keit bei ausrei­chender Festig­keit und mini­maler Masse gefunden werden. Deshalb wählten wir den Ansatz der nume­ri­schen Opti­mie­rung. 
  • Trotz der Leicht­bau­an­for­de­rungen durfte nur begrenzt Kohle­faser einge­setzt werden, da diese aufgrund ihrer leitenden Eigen­schaften einen Funk­sender /​Empfänger stören würde. Dieser Fakt musste bei der Bauteil­op­ti­mie­rung berück­sich­tigt werden. 
  • Deshalb wurden Lagen­aufbau und Lagen­an­zahl sowie Lagenart para­me­tri­siert, das bedeutet, wir haben den Lagentyp als auch die Anzahl der Lagen und die Faser­aus­rich­tung vari­iert und in unter­schied­lichsten Kombi­na­tionen berechnet, um unter vielen hundert Lösungen das opti­male Set-Up, also Mate­ri­al­de­sign zu finden. Hierfür haben wir den Ansys Design Explorer verwendet unter Zuhil­fe­nahme eigener in Python erstellter Skripte. 

Unser Knowhow 

Folgende Kompe­tenzen bei ar engi­neers führten bei diesem Projekt zum Erfolg: 

  • Hohe Exper­tise in der Konzep­tion und Reali­sie­rung von komplexen Projekten 
  • Sehr gutes Verständnis für Ultra­leichtbau mit CFK /​Carbon Compo­sites 
  • Blick auf Umsetz­bar­keit des Bauteiles trotz komplexem Lagen­aufbau 
  • Exper­tise für nume­ri­sches Opti­mieren mit Ansys 
  • Auto­ma­ti­siertes Auswerten, um schnell auf sich ändernde Anfor­de­rungen vom Kunden eingehen zu können 
  • Unsere direkte Abspra­chen mit dem Kunden und dem Ferti­gungs­un­ter­nehmen ermög­lichten einem reibungs­losem Ablauf des Projekts

Unser Weg 

Unsere Erfah­rung im Umgang mit komplexen Projekten gepaart mit unserer Leichtbau-Exper­tise und der Kenntnis der auto­ma­ti­sierten nume­ri­schen Opti­mie­rung half uns, die Anfor­de­rungen unseres Kunden best­mög­lich zu erfüllen und dabei die engen Timings und Budget­vor­gaben zu errei­chen. 

Philip Lohde
Entwick­lungs- & Berech­nungs­in­ge­nieur

Back­ground: B. Eng. Flug­zeugbau

Philips Lieb­lings­pro­jekt:

Cool, dass mein Bauteil den Fahr­spaß eines Super­sport­wagen verbes­sert.“ 

Den Heck­flügel eines Super­sport­wa­gens zu entwi­ckeln, war für mich eine span­nende und heraus­for­dernde Aufga­ben­stel­lung, da ich viele Frei­heits­grade für die Gestal­tung des komplexen Entwick­lungs­pro­zesses hatte: 

Im Rahmen des Projektes wurden von mir in mehr als zehn Itera­ti­ons­stufen der opti­male Lagen­aufbau der Faser­ver­bund­struktur ermit­telt. Dieses Teil­pro­jekt lief parallel zur Weiter­ent­wick­lung der Flügel­geo­me­trie, dass auch von uns reali­siert wurde. Dafür war es auch erfor­der­lich, Inter­de­pen­denzen der Teil­pro­jekte zu berück­sich­tigen. 

Das Opti­mieren von Lagen­auf­bauten ist gar nicht so trivial, wie man denkt, da es gilt, die verschie­densten Varia­blen wie: Lagen­an­zahl, Posi­tion, Bereich und Orien­tie­rung richtig einzu­stellen und simultan zu opti­mieren.

Ferner war ein perma­nenter und hoch­fre­quenter Austausch mit dem Kunden notwendig, da Vari­anten des Bauteils, die in der Simu­la­tion gut aussehen, dem Kunden in der Ferti­gung Probleme bereiten könnten. Hier konnte ich mein Knowhow im Bereich Ferti­gungs­pla­nung einbringen und auch durch den bila­te­ralen Austausch weiter­ent­wi­ckeln. 

Die Vorstel­lung, dass Käufer, die für diesen Super­sport­wagen viel Geld bezahlt haben, auch durch meine Mitar­beit viel Spaß an der Perfor­mance dieses Fahr­zeugs haben, macht mich stolz. Fach­lich reizte mich die komplexe Opti­mie­rungs­auf­gabe in Kombi­na­tion damit, inner­halb kürzester Zeit auf geän­derte Rahmen­be­din­gungen zu reagieren und diese Struktur dann in einen reibungs­losen Ferti­gungs­ab­lauf zu über­führen. Durch unsere ausge­prägte Exper­tise in der Auto­ma­ti­sie­rung von Berech­nungen konnten wir das volle Poten­zial der Lami­na­top­ti­mie­rung ausschöpfen und Design­schleifen in kürzester Zeit reali­sieren. 

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